Landschaften oder gar der Sternenhimmel gehören zuhause eigentlich eher weniger zu meinen Motiven. Reisen sind in der Regel der einzige Anlass, zu dem ich mich mit diesen Themen beschäftige. Von daher verstehe bis heute nicht so recht, wie es zu dieser Aufnahme kommen konnte.
Ursprünglich hatte ich vor, meinen Hund vor der Kulisse unserer Hausberge bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang zu fotografieren. Dass hätte aber vermutlich bedeutet, das wir eine Nacht irgendwie am Berg verbringen müssen. Das es Anfang Mai für den Vierbeiner nachts noch etwas kalt gewesen wäre, wollte ich mich zunächst einmal allein ans Locationscouting machen. Ein Wochenende war auserkoren, die Wettervorhersage passte - und zufälligerweise war in der geplanten Nacht auch noch Neumond. Also habe ich spontan recherchiert, wie das mit dem Auf- und Untergang der Milchstraße doch gleich noch einmal war und hatte somit ein Projekt für die Nacht am Berg.
Von der Aurora Borealis, die zu dem Zeitpunkt anscheinend bereits überall in Bayern heiß erwartet wurde, hatte ich absolut keine Ahnung.
Als ich also nachts an meinem Fotospot auf den Aufgang der Milchstraße wartete, fielen mir hin und wieder Schlieren am Himmel auf. Was habe ich mich in dem Moment über "diese Lichtverschmutzung" geärgert! "Es könnte auch das Nordlicht sein", kam mir kurz in den Kopf. Aber klar, Nordlicht... Pfft... Wie wahrscheinlich ist das denn bitte? Also habe ich nichtsahnend abgewartet und mich anschließend voll und ganz der Michstraße gewidmet.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie schockiert ich war, als ich am nächsten Tag die Nachrichten und die ganzen großartigen Aufnahmen der Nordlichter gesehen habe. Zunächst war ich enttäuscht, dass ich meiner Intuition in der Nacht nicht gefolgt war. Aber als ich dann meine Fotografien gesichtet und bearbeitet habe, habe ich mich einfach nur riesig gefreut, dass der ganze Nachthimmel einen rosa Schimmer aufweist.
Langer Rede kurzer Sinn - manchmal gibt es Zufälle die zu unglaublichen Erlebnissen führen. Dieses Bild ist einer davon.